May 2008 (7/10)

Akphaezya - Anthology II
Man sollte sich vom reichlich bizarren, zwischen TripHop und Ska angesiedelten Intro nicht täuschen lassen, auch wenn die restlichen Songs von "Anthology II" sich ähnlich heterogen und bisweilen merkwürdig präsentieren, denn mit TripHop hat die Band, hinter der sich der kreative Mastermind Stephen H. verbirgt, nichts zu tun. Doch selbst für an schwere Kost gewöhnte Hörer stellt "Anthology II", das erste Album aus einer fünf Teile umfassenden Konzeptstory, eine echte Herausforderung dar. Ein bisschen Gothic hier, ein bisschen Musicalatmosphäre hier, zwischendurch Krach und Avantgarde. Selbst wenn man extremen Klängen einiges abgewinnen kann und sich dieses Album wohl erst nach ein paar Durchgängen erschließen mag, nicht alles, was extrem ist, ist auch sofort Kunst. Relativ schnell wird diese Fülle von Ideen, die auf den Hörer niederprasseln, ziemlich anstrengend und macht unter dem Strich nicht immer Sinn. Das resultiert darin, daß manch Song ziemlich überfrachtet klingt und man versucht ist, die Skip-Taste zu betätigen. Das erinnert in seiner skurrilen Atmosphäre manchmal an die Stolen Babies, wenn sich Dissonanz an Dissonanz reiht und die Geräusche von allen Seiten zu kommen scheinen. Zwar fügt sich Sängerin Nehl gut ins Bild, überrascht immer wieder durch extreme Wandlungsfähigkeit zwischen psychotischer Furie und säuselnder Diva, strapaziert aber dennoch des Hörers Nerv, wenn sie zwischen all diesen Charakteren zu schnell hin und her wechselt. Interessant ist "Anthology II" sicherlich, aber die zu raschen Wechsel zwischen Jazz, Gothic, Melodie und Wahnsinn ermüden schnell. Für Hartgesottene mit dem Hang zum Extravaganten.
Note : 7/10
Daniel
Music-scan.de

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